- Myon
- My|on 〈n.; -s, -o|nen; Chem.〉 ein Elementarteilchen aus der Gruppe der Leptonen
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My|on [Kurzw. aus ↑ My (4) u. ↑ Meson], das; -s, …o|nen; Symbol: µ: Syn.: Müon, (engl.:) Muon, (veraltet:) µ-Meson: ein relativ langlebiges Elementarteilchen aus der Gruppe der Leptonen, das etwa 200-mal schwerer als das Elektron u. wie dieses negativ geladen ist (µ‒); dem Positron (e+) entspricht das Antiteilchen µ+. Myonen-Atome sind Atome, in denen ein Elektron der K-Schale durch ein M. ersetzt ist (↑ exotische Atome).* * *
My|on, das; -s, …onen:1. (Physik) zu den Leptonen gehörendes Elementarteilchen.2. (Med.) kleinste Funktionseinheit eines Muskels, die aus einer Nervenfaser mit Muskelfasern besteht.* * *
Myon[zum Namen des griechischen Buchstabens My gebildet] das, -s/...'onen, Müon, englisch Muon ['muːɔn], instabiles, mit einer Elementarladung negativ geladenes Elementarteilchen (Symbol μ-) aus der Gruppe der Leptonen, das sich wie ein Elektron verhält, aber eine rd. 207-mal größere Masse hat; das Antimyon (μ+) ist sein positiv geladenes Antiteilchen. Während man das Myon anfangs aufgrund seiner Masse zu den Mesonen rechnete (daher die frühere Bezeichnung μ-Meson), hat die Einteilung der Elementarteilchen nach ihren Wechselwirkungen (seit etwa 1957) seine Zuordnung zu den Leptonen ergeben. Neben den beiden geladenen Myonen gibt es kein neutrales. Die Myonen entstehen v. a. beim Zerfall von Pionen und anderen Mesonen, μ+- μ--Paare auch bei der Wechselwirkung hochenergetischer Elektronen und Positronen, und zerfallen ihrerseits aufgrund schwacher Wechselwirkung, unter Paritätsverletzung und nach einer mittleren Lebensdauer von 2,2 · 10-6 s, und zwar das μ- in ein Elektron, ein Elektron-Antineutrino und ein Myonneutrino, das μ+ in ein Positron, ein Elektronneutrino und ein Myon-Antineutrino.Wegen ihrer großen Lebensdauer (im Vergleich zu der der Mesonen) überwiegen die Myonen in der sekundären kosmischen Strahlung und bilden aufgrund ihrer geringen Wechselwirkung deren durchdringende Komponente. Sie wurden 1936/37 von C. D. Anderson und O. Neddermeyer in der kosmischen Strahlung entdeckt. Ihr Anteil an deren Gesamtintensität beträgt auf Meeresspiegelniveau etwa 90 %. Als Teilchen der kosmischen Strahlen können Myonen meterdicke Bleischichten durchdringen; sie sind noch in mehr als 1 000 m Wassertiefe nachweisbar.* * *
Universal-Lexikon. 2012.